Description (deu)
ZUSAMMENFASSUNG
Manager:innen von Schutzgebieten stehen vor zunehmenden Herausforderungen, Besucheraktivitäten sowie den Schutz von sensiblen Gebieten in Einklang zu bringen. Dies liegt einerseits an einer Diversifizierung von Besucheraktivitäten sowie andererseits an einer generellen Zunahme des Tourismus in Freizeit- und Schutzgebieten. Um dem entgegenzuwirken, ist ein effektives Besuchermonitoring entscheidend, um räumliche und zeitliche Hotspots sowie potenzielle Konfliktbereiche zu identifizieren, die die Naturschutzziele gefährden könnten. In diesem Zusammenhang wurde in einem Feldtest auf einem Mountainbike-Trail in der Nähe von Villach die Funktionalität von zwei automatischen Besucherzähltechnologien verglichen: einem Infrarot-Zählgerät und einem Magnetometer. Eine Wildkamera zeichnete Videos von vorbeifahrenden Mountainbikern auf, die als „Ground-Truth“ für das Experiment dienten. Der Infrarot-Zähler, der Infrarotwellen erkennt, die von Menschen und Tieren ausgestrahlt werden, und der Magnetometer, der Metallteile von Fahrrädern detektiert, wurden auf ihre Genauigkeit getestet. Über einen Zeitraum von 28 Tagen zeichnete die Kamera 4.004 Radfahrer auf. Der Magnetometer zählte 9,6 % weniger, während der Infrarot-Zähler 32,8 % weniger Radfahrer erfasste, wobei die Ungenauigkeit an stark frequentierten Tagen zunahm. Ein lineares Regressionsmodell lieferte Korrekturfaktoren, wobei der Magnetometer eine höhere Vorhersagegenauigkeit zeigte. Der Versuch legt nahe, dass der Magnetometer zuverlässiger für die Zählung von Radfahrern ist, jedoch beide Technologien bei höherem Besucheraufkommen Genauigkeitsprobleme aufweisen. Wildkameras, obwohl nützlich, erfordern ein sorgfältiges Datenmanagement und Berücksichtigung von Datenschutzaspekten. Zukünftige Tests könnten sich darauf konzentrieren, Wanderer und Radfahrer auf gemeinsam genutzten Wegen mit diesen Technologien zu unterscheiden.